Meine Gedanken zum Welttag des Buches und einige persönliche Buchtipps

Meine Gedanken zum Welttag des Buches und einige persönliche Buchtipps

Wie bereits in meinem Beitrag über sechs Vintage-Blogs, die Du kennen solltest erwähnt, lese ich natürlich gerne Blogs. Trotzdem gibt es für mich kaum etwas entspannenderes, als ein paar Minuten oder auch Stunden mit einem guten Buch. Im Sommer suche ich mir dafür immer ein sonniges Plätzchen in der Natur, im Winter verkrieche ich mich dagegen mit einer Tasse voll heißem Tee im Bett. Diese Rituale machen nicht nur den Alltag schöner, sie helfen auch in stressigen Zeiten!

Eine japanische Teekanne und Modebücher

Lesen: Ein entspannendes Ritual

So nehme ich mir vor allem während der Klausurenphase oder wenn sonst einfach viel ansteht jeden Tag ganz bewusst mindestens eine halbe Stunde, um etwas herunterzukommen und dabei ein Buch zu lesen. Dann steige ich natürlich eher auf leichte Kost um, wie zum Beispiel Allure: Der Roman meines Lebens von Diana Vreeland, eine der einflussreichsten Modejournalistinnen des 20. Jahrhunderts. Passend zum Welttag des Buches am 23. April möchte ich in diesem Beitrag nun etwas über meine Liebe zu Büchern erzählen und Dir natürlich ein paar meiner Favoriten vorstellen.

RetroCat beim Lesen eines Buches über Coco Chanel


Welttag des Buches

1995 wurde der 23. April von der Unesco zum Welttag des Buches und des Urheberrechts, oder kurz Weltbuchtag, ausgerufen. Das ist nicht nur der Todestag von William Shakespeare, sondern auch der Namenstag des Volksheiligen Sankt Georg. Jetzt fragen sich vielleicht einige, was ein Volksheiliger mit dem Welttag des Buches zu tun hat. Das geht auf den katalanischen Brauch zurück, am 23. April zu Ehren des Heiligen Sankt Georg Rosen und Bücher zu verschenken, beziehungsweise diese an Ständen in den Straßen zu verkaufen. Mittlerweile feiern viele Verlage, Schulen und Lesebegeisterte diesen Tag. So öffnen zum Beispiel am 23. April einige Verlagshäuser ihre Pforten um den Lesern einen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren. Eine Übersicht der Teilnehmer findest Du übrigens hier.

Ich finde es super, dass Büchern ein ganzer Tag gewidmet wird! Zugang zu Literatur ist so wichtig, wer daran zweifelt, sollte einmal überlegen, warum die Nationalsozialisten 1933 wohl abertausende von Büchern verbrannten. Lesen bedeutet Bildung und Bildung ist die beste Voraussetzung für ein freies, selbstbestimmtes Leben. Es hilft dabei, sich verschiedene Meinungen einzuholen und sich so seine eigene zu bilden.

Aufgeschlagene Bücher


Die Liebe zu Büchern

Bereits als Kind habe ich das Lesen geliebt! Ich weiß noch, wie ich mich mit einer Taschenlampe heimlich unter der Bettdecke verkrochen habe, um die ganze Nacht unbemerkt in meinen Büchern zu schmökern. Habe ich einmal ein spannendes Exemplar entdeckt, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Eines meiner Lieblingsbücher von damals ist übrigens ein Klassiker: „Tintenherz“ von Cornelia Funke. Dieses Hobby wurde zum Glück auch von meinen Eltern sehr gefördert, so hatte ich immer ausreichend Bücher in meinem Regal. 😉 Zwischendurch gab es einmal ein paar Jahre, in denen ich kaum noch die Zeit fand, zu lesen. Das habe ich, wie bereits erwähnt, mittlerweile geändert.  Ich liebe es einfach, in andere Welten einzutauchen, mit den Charakteren mitzufiebern, zu trauern oder zu lachen. Neben Romanen schmökere ich aber auch gerne in Fachbüchern und Ratgebern. Aus diesem Bereich habe ich bereits einige Favoriten in der Lese-Kategorie meines Blogs rezensiert. Nun stelle ich Dir zwei Geschichten vor, die mich in letzter Zeit sehr berührt haben.


Der Stenz von der Au: Geschichte einer Münchner Familie


Kaum ein Buch habe ich in den letzten Jahren so verschlungen wie „Der Stenz von der Au: Geschichte einer Münchner Familie“ von Hans Mühlberger. Die Geschichte erzählt von Oskar Oberleitner, genannt Ossi, der 1930 in der Au, einem Münchner Arbeiterviertel, geboren wurde. Dort erlebt er das Dritten Reich, die Bombennächte und den Schwarzmarkt. Als Ossis Vater von den Nazis ins KZ Dachau gesperrt wird, muss sich Ossi selbst um seine Familie kümmern. Dabei ist er teils äußerst kreativ und gerät nicht selten mit dem Gesetz in Konflikt. Er landet im Knast, kommt dann wieder frei. In der Nachkriegszeit erlebt ganz Deutschland schließlich einen wirtschaftlichen Aufschwung. Davon möchten auch Ossi und sein bester Freund Manni profitieren. Sie steigen ins Rotlichtmilieu ein und gehören plötzlich zu den Wohlhabenden. Ossi liebt das Leben, die Frauen und natürlich München, muss aber immer wieder herbe Rückschläge einstecken. Ein bewegtes Leben geprägt von Liebe und Hass, Reichtum und Armut, Leben und Tod.

„Ich weiß nicht, war die Zeit schuld oder war ich selber schuld an meinem Leben?“ beendet Oskar Oberleitner, den die Freunde Ossi nannten, seine Lebensbeichte.

„Der Stenz von der Au“ ist für Münchner ein Muss, aber auch für alle anderen absolut lesenswert! Ich mag den lockeren Schreibstil, die skurrile Geschichte und natürlich, dass meine Heimatstadt in diesem Buch eine so große, entscheidende Rolle spielt.

Erwerben kannst Du das Buch beispielsweise hier.


Das geheime Leben der Violet Grant


Ich muss zugeben, „Das geheime Leben der Violet Grant“ von Beatriz Williams habe ich vor allem aufgrund des Covers gekauft (ich konnte das Exemplar, welches ich besitze, auf Amazon leider nicht finden, vermutlich habe ich eine andere Auflage). Dennoch hat mich die Geschichte bereits nach den ersten paar Seiten in ihren Bann gezogen. Sie handelt von gleich zwei starken Frauen, die zwar verwandt sind, sich aber zuvor nie kennengelernt haben.

Vivian Schuyler lebt im Manhatten der 60er-Jahre. Sie hat ihrer reichen Upperclass-Familie den Rücken gekehrt, um als Journalistin durchzustarten. An einem Samstag-Vormittag trifft sie schließlich nicht nur auf einen überaus attraktiven Mann, sondern erfährt aufgrund eines geheimnisvollen Pakets auch vom skandalösen Leben ihrer Großtante Violet Grant. Das weckt ihre Neugier, weshalb sie es sich zum Ziel macht, herauszufinden, was damals wirklich geschah. Dabei hofft sie auf die Story ihres Lebens.

Violet ist eine junge Physikerin, die es bereits früh nach Europa verschlug. In dieser von Männern dominierten Welt muss sie sich durchs Leben schlagen. Ihre Ehe mit dem älteren Professor Grant ist für sie eher eine Zumutung als die das große Glück. Sie sichert ihr jedoch ihre Arbeit als Forscherin.  Als Deutschland 1914 kurz vor dem ersten Weltkrieg steht, lernt sie einen geheimnisvollen Mann kennen, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Dramatische Zeiten liegen vor der jungen Frau.

Immer abwechselnd erzählt die Autorin von der kessen Vivan mit ihrem losen Mundwerk auf der einen Seite und der für ihre Zeit viel zu intelligenten Violet auf der anderen Seite.

Der Roman ist erfrischend geschrieben, witzig, macht aber auf der anderen Seite auch nachdenklich. Er handelt von zwei starken Frauen, ihrem starken Willen, ihrem Durchsetzungsvermögen und ihren Männergeschichten. Man merkt zudem, dass die Autorin durchaus Ahnung von Geschichte hat. Die Leserin wird entführt in die Swinging Sixties in New York und erhält einen Einblick in das Vorkriegsdeutschland.

Zu kaufen gibt es „Das geheime Leben der Violet Grant“ unter anderem hier.

Nun interessiert mich natürlich, welche Bücher Dir besonders gefallen, welche Dich geprägt und durch die Kindheit begleitet haben. Hast Du Buchtipps? Dann immer her damit!

2 Kommentare

  1. Karen
    24. April 2017 / 11:59

    One of my favourite recent books was William Boyd’s Sweet Caress – rare to find a book written by a man in the voice of a woman that is so authentic. It crossed the eras beautifully and I found it deeply moving. I am sure it has been translated into German. Kx

    • Sandra
      Autor
      24. April 2017 / 12:25

      This sounds great! I’m definitely going to read it! Thank you for the recommendation. <3

      xx
      Sandra

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