Hast Du Dir auch schon mal gewünscht, einmal wieder so richtig jung zu sein? Hast Du Dich nach der ach so unbeschwerten Jugend zurückgesehnt? Nun ja, ich nicht. Nein, wirklich nicht. Billiger Alkohol, lange Partynächte, das ewige Warten auf einen Bus, der erst in den frühen Morgenstunden kommt, das Pleite sein und die furchtbaren Komplexe, die einen in der Jugend so quälen – das ist nichts für mich. Ich wollte schon immer erwachsen sein und bin es wirklich gerne.
Gut, pleite bin ich auch heute noch manchmal, vor allem nachdem ich mich wieder auf eine all zu erfolgreiche Shopping-Tour begeben habe. Aber meine Freiheit, die genieße ich wirklich.
Die Freuden des Erwachsenseins
Mit den Jahren mögen die ersten Falten und grauen Haare kommen, vor allem aber kommt Freiheit. Ich kann tun und lassen was ich möchte, ohne vorher um Erlaubnis fragen zu müssen. Wenn ich nachts um ein Uhr Pasta kochen möchte, koche ich eben Pasta. Sollte mich das Bedürfnis überkommen, dass ich gerne zwei kleine Babykatzen hätte, hole ich mir zwei kleine Kätzchen. Ich kann abends so lange ausgehen, wie ich möchte (sofern es nicht gerade wieder Ausgangssperren gibt, versteht sich ;-)) und den nächsten Tag komplett vor dem Fernseher verbringen. Ich muss niemanden anbetteln, mich irgendwo hinzubringen oder abzuholen, sondern fahre einfach selbst. Wenn mir danach ist, verbringe ich meinen Geburtstag mit dem Liebsten in Paris oder schmeiße doch eine große Party.
Meine eigenen vier Wände richte ich genau so ein, wie ich möchte. Bei mir steht jede Menge unnützes Dekozeugs herum, und wenn ich gerade keine Lust auf Aufräumen habe, dann verschiebe ich es eben auf morgen, ganz ohne dafür Ärger zu bekommen. Natürlich muss man sich auch im Erwachsenenalter an Regeln halten. Aber im Großen und Ganzen bin ich frei. Frei, frei, frei.
Ein Gefühl von Freiheit
Ich gehe ins Bett wann ich möchte und stehe (zumindest am Wochenende ;-)) auch wieder auf wann ich möchte. Außerdem wird es mir mehr und mehr egal, was andere von mir denken. Mein Leben, meine Entscheidungen. Ich habe über die Jahre zu mir und meinem Stil gefunden – etwas, was ich keinesfalls wieder missen möchte. Ich weiß – zumindest meistens – was ich will und wie ich es bekomme.
Und auch wenn ich mich ganz wunderbar über meine ersten Augenfältchen echauffieren kann, so fühle ich mich heute in meiner Haut doch wohler als je zuvor. Nochmal 16, 18 oder 21 sein, mit all den Selbstzweifeln und der Planlosigkeit? Nein, danach sehne ich mich wirklich nie zurück. Denn sind wir mal ehrlich: Die wenigsten hatten eine Jugend, die auch nur ansatzweise an aufregende Teenie-Serien wie „Gossip Girl“ und Co. rankommt. Das echte Leben ist eben keine Show made in Hollywood.
Nicht, dass ich eine schlechte Jugend hatte – vor allem verglichen mit der Generation „Corona“, wirklich nicht. Ich war auf Dorffeten, „Beachpartys“, die in stickigen Zelten mit tropfenden Decken stattfanden und mit Strandfeeling so überhaupt nichts zu tun hatten und habe billigen Alkohol getrunken. Meine Eltern haben mich auch in den frühen Morgenstunden immer abgeholt und am nächsten Tag ausschlafen lassen. Zurück wünsche ich mir diese Tage dennoch nicht. Denn sorgenlos war ich auch damals nicht. Hormonschwankungen, fettige Haut, ständige Überforderung, Unsicherheiten und keine Antworten auf Fragen wie: Was soll ich eigentlich einmal aus meinem Leben machen? Welchen Beruf will ich erlernen? Werde ich je den Richtigen finden? Oh nein, diese Klausur morgen, auf die ich vergessen habe zu lernen! Und das Schlimmste: In der Jugend ist wirklich alles immer eine ganz große Katastrophe!
Da genieße ich lieber meine gewonnene Gelassenheit, Unabhängigkeit, eine einigermaßen finanzielle Freiheit, gemütliche Abende auf der Couch, gönne mir hin und wieder einen Besuch in einem Varieté-Theater und verabrede mich zum Nachmittagstee. Man wird eben alt – stören tut mich das aber nicht. Ich bin frei, treffe meine eigenen Entscheidungen und bin niemanden außer mir selbst Rechenschaft schuldig. Und sollte ich doch mal wieder etwas in das Gefühl von Jugendlichkeit abtauchen wollen, schalte ich eben den Fernseher ein und sehe mir ein paar Folgen Gossip Girl* an.
Viva la Erwachsensein!
Hast du nicht mal geschrieben, dass du noch deine Wäsche heim bringst? 😉 😀
Aber du hast recht, auch wenn graue Haare und Falten nicht so beliebt sind bei vielen, ein Teenager möchte ich auch nicht mehr sein. Vor allem die finanzielle Freiheit genieße ich sehr.
Grüße!
Autor
Liebe Sabrina,
hihi, ja das stimmt. 😉
Das habe ich tatsächlich jahrelang so gemacht, als ich meiner alten Wohnung gelebt habe. Dort gab es nämlich nur einen Waschkeller und ich war immer zu faul, die Wäsche hinunterzubringen und wieder hochzuholen (kein Aufzug :-)).
Mittlerweile habe ich eine neue Wohnung mit Waschmaschine IN der Wohnung und wasche deshalb selbst (macht irgendwie sogar Spaß).
Nur die Bettwäsche und große Decken nehme ich noch mit zu meinen Eltern, die bekomme ich in der kleinen Stadtwohnung nämlich einfach nicht trocken.
Außerdem kann man sich ja auch im Erwachsenenalter etwas jugendlichen Leichtsinn bewahren. Man muss davor nicht um Erlaubnis bitten und das ist wirklich großartig. 🙂
Ganz liebe Grüße
Sandra