Das Mannequin, seine Geschichte & ein zauberhaftes Retro-Outfit für den Herbst

Das Mannequin, seine Geschichte & ein zauberhaftes Retro-Outfit für den Herbst

Mannequin: Schaufensterpuppe oder Model?

Unterstützt durch Affiliate-Links

Hast Du Dich eigentlich auch schon mal gefragt, ob es einen Unterschied zwischen einem Mannequin und einem Model gibt? Und wo dieser Beruf eigentlich seinen Ursprung hatte? In diesem Blogpost möchte ich mit Dir auf eine kleine Zeitreise gehen. Ich verrate Dir die Geschichte des Mannequins von der Frühzeit der Menschheit bis heute. Außerdem zeige ich Dir ein wirklich wundervoll elegantes Outfit für den Herbst. Sei also gespannt und lese unbedingt weiter!

RetroCat in einem grauen Retro-Kleid aus der Love Crimes Kollektion von Gracy Q

Die Geschichte des Mannequins

Tatsächlich versteht man heute unter einem Mannequin schlichtweg ein Model. Doch wo hat das Wort eigentlich seinen Ursprung?

Mannequin: Begriffsklärung

Wie wahrscheinlich unschwer zu erraten ist, stammt das Wort Mannequin aus dem Französischen. Übersetzt bedeutet es sowohl Model als auch Schaufensterpuppe oder Gliederpuppe. Das französische Wort Mannequin geht wiederum auf das mittelniederländische mannekijn (auf deutsch „Männchen“) zurück. Heutzutage versteht man unter einem Mannequin, wie bereits erwähnt, in erster Linie ein Model. Also eine Person, die Kleidung und/oder Accessoires präsentiert. Wobei hierfür, zumindest im Deutschen, Model weitaus häufiger als Bezeichnung genutzt wird als Mannequin. Nun werfen wir aber endlich einen Blick auf die Geschichte des Mannequins, sowohl als Schaufensterpuppe als auch als Model.

Vintage-Mode-Bloggerin und Mannequin RetroCat in einem grauen Retro-Kleid mit schwingendem Rock


Das Mannequin als Schaufensterpuppe

Abbilder in Form von Statuen, Bildern oder ähnlichem von angesehenen Persönlichkeiten zu schaffen ist kein neues Phänomen, sondern lässt sich bis in die Frühzeit zurückverfolgen. Die ersten Schaufensterpuppen in der Verwendung, wie wir sie heute kennen, stammen allerdings aus der Zeit der industriellen Revolution. Um 1870 wandelte sich das Einkaufen nach und nach vom Notwendigen zum Vergnügen. Der Schaufensterbummel wurde für die Stadtbevölkerung immer mehr zur beliebten Wochenendbeschäftigung.

Um die Klamotten besser anpreisen zu können, wurden sie auf Mannequins präsentiert. Diese bestanden damals meist aus Wachs, hatten falsche Zähne, echtes Haar und Glasaugen. Außerdem gab es die Puppen nur in wenigen Variationen und sie durften niemals vor aller Augen aus- beziehungsweise umgezogen werden. Leider hatten die Wachspuppen die lästige Angewohnheit, bei Hitze zu schmelzen, daher wurde in den 1920er-Jahren die Papiermaché-Puppe erfunden. In den 1930ern wurde das Mannequin dann erstmals von Käthe Kruse um ein Metallskelett erweitert, welches es erlaubte, die Gelenke der Puppe zu bewegen.

Auch die Schaufensterpuppe war dem Wandel der Zeit und der Mode unterworfen. So änderte sie immer wieder ihr Aussehen sowie ihre Proportionen.

Vintage-Bloggerin RetroCat mit langen schwarzen Vintage-Lederhandschuhen von Fräulein Anders


Das Mannequin als Model

Der britische Modeschöpfer Charles Frederick Worth gilt nicht nur als Begründer der Haute Couture, sondern war 1858 auch der erste, der Personen statt Wachspuppen verwendete, um seinen Kreationen zu präsentieren. Damit ebnete er den Weg für Modenschauen und Models, wie wir sie heute kennen.

Noch bis in die 1980er Jahre wurde übrigens oftmals zwischen Mannequins, die hauptsächlich auf dem Laufsteg arbeiteten und meist sehr groß waren, und meist kleineren Fotomodellen unterschieden. Zu Beginn war der Beruf des Mannequins oder auch Fotomodells jedoch alles andere als angesehen. Die Models der ersten Stunde waren im Normalfall auch nicht berühmt. Frauen, die ihre Schönheit verkauften, hatten meist einen zweifelhaften Ruf und ihnen drohte teils sogar ein Ausschluss aus der Gesellschaft. Männlichen Models ging es da übrigens nicht viel anders. Aufgrund des traditionellen Rollenverständnisses waren Männer, deren Arbeit darin bestand, Mode oder Schmuck zu präsentieren, in der Gesellschaft nicht sehr angesehen. Dennoch wurden im Zuge der industriellen Revolution und der damit wachsenden Konsumbereitschaft der Bevölkerung Mannequins immer wichtiger für die dekorative Industrie.

Das Ansehen der Mannequins änderte sich erst in den 1920ern. Mit der Ära Coco Chanels startete auch die Ära der beruflichen Models. Coco war es, die ihre Mode erstmals nicht mehr in den Privaträumen der reichen Kundinnen präsentierte, sondern sie viel mehr auf großen Veranstaltungen in Szene setzte und dazu sogar die Presse einlud. Das war die Geburtsstunde der berühmten Mannequins.

Vintage-Bloggerin und Mannequin RetroCat in einem klassischen grauen Winter-Kleid im Vintage-Stil von Gracy Q


Berühmte Mannequins

Eines der ersten wirklich bekannten Models war das Fotomodell Lisa Fonssagrives, ihre erstaunlich lange Karriere dauerte von den 1930ern bis in die 1950ern an. Ihr gleich taten es in den 40er- und 50er-Jahren Mannequins wie Dovima, Dorian Leigh, Suzy Parker und Jean Patchett.

In den 1960ern änderte sich das Schönheitsideal und extrem dünne Models wie Twiggy feierten große Erfolge. In den 70ern und 80ern gehörten unter anderem Gia Carangi sowie Christie Brinkley zu den bekannten Modelgrößen. Gia Carangi wird übrigens auch als das erste Supermodel bezeichnet.

Erst die 1990er waren jedoch das wirkliche Jahrzehnt der Supermodels. Claudia Schiffer, Cindy Crawford, Linda Evangelista, Naomi Campbell, Helena Christensen, Christy Turlington, Kate Moss und Co. schafften es, auch abseits des Laufstegs sehr bekannt und erfolgreich zu werden.

Sandra vom Vintage-Blog RetroCat mit grauem Kleid und Petticoat in München


Mannequins/Models heute

Bis heute zählt Model zu den Traumberufen junger Mädchen, Castingshows wie Germany’s Next Topmodel oder die amerikanische Version America’s Next Topmodel tragen dazu vermutlich einen nicht kleinen Teil bei. Männliche Topmodels sind übrigens ein recht junges Phänomen. Außerdem gehört die Modelbranche zu den wenigen, in denen Frauen durchschnittliche mehr verdienen als Männer.

Nichtsdestotrotz scheint es heutzutage tatsächlich wieder einen Unterschied zwischen Kampagnenmodels und Laufstegmodels zu geben. Während für Werbekampagnen oftmals berühmte Persönlichkeiten wie Schauspieler/innen oder teils sogar Influencer Modell stehen, kennt die meisten Laufstegmodels kaum noch jemand. Einige Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Wie die Formen der Schaufensterpuppen haben sich auch die bevorzugten Figurtypen bei den Models geändert. Selbst die Posen blieben vom Wandel der Mode und Zeit nicht unberührt. Ich habe mich für meine Fotostrecke von den eleganten, ladyliken Posen der Mannequins der 50er inspirieren lassen. Der heute angesagte Streetstylelook steht mir einfach nicht besonders. 😉

PS: Meine besten Posing-Tipps verrate ich Dir in diesem Blogpost.

Die Münchner Bloggerin RetroCat mit Retro-Mantel von Hell Bunny und einem Fascinator


Ein glamouröses Herbst-Outfit für einen Tag in der Stadt

Mein wunderschönes graues Kleid namens „Notorious Dress“ ist aus der aktuellen Love Crimes Kollektion von Gracy Q. Leider ist dies auch die letzte Kollektion des Repro-Labels aus Deutschland, was ich sehr schade finde. Die Klamotten von Grady Q sind nämlich immer absolut zauberhaft und von hoher Qualität.

Das Notorious Dress hat dreiviertel lange Ärmel und wurde aus einem warmen Wollstoff hergestellt, weshalb es sich wunderbar für kalte Tage eignet. Die große Schleife am Kragen ist ein schicker Hingucker, kann aber auch abgenommen werden. Der klassische Schnitt mit engem Oberteil und leicht ausgestelltem Rock inklusive praktischen Taschen machen das Kleid zu einem echten Figurschmeichler. Für noch etwas mehr Wow trage ich einen weißen Petticoat darunter.

Zum Retro-Kleid kombiniere ich lange schwarze Vintage-Handschuhe, welche ich neulich in Berlin bei Fräulein Anders entdeckt habe. Aufregende Strumpfhosen von Wolford, ein kleiner Hut sowie ein eleganter Mantel von Hell Bunny runden das glamouröse Tagesoutfit perfekt ab.


Mehr graue Retro-Kleider:


Vintage-Mode-Bloggerin RetroCat in einem Vintage-Kleid unterwegs in München


Outfit-Details:

Notorious Dress: Gracy Q

Petticoat: ähnlicher hier

Mantel: Hell Bunny, sehr ähnlicher hier

Handschuhe: Vintage, via Fräulein Anders

Strumpfhose: Wolford, ähnliche hier

Hut/Fascinator: sehr ähnlicher hier

Schuhe: Miss L-Fire, ähnliche hier

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert