Der Weg zum eigenen Stil: Kleidung richtig ausmisten – so klappt’s

Der Weg zum eigenen Stil: Richtig Ausmisten - so klappt's

Kleidung richtig ausmisten: So klappt’s

Es gibt zahlreiche Ratgeber mit flapsigen Tipps, wie man denn den eigenen Stil findet. Dabei ist das immer viel einfacher gesagt als getan. Hinzu komm, dass wohl niemand so genau definieren kann, was denn nun der eigenen Stil ist – und vor allem, was nicht mehr. Der eigenen Geschmack ändert sich über die Jahre, entwickelt sich weiter oder bleibt bei manchen auch nahezu gleich. Bei anderen wiederum ändern sich bestimmte Lebensumstände, der Job oder was auch immer und plötzlich passen die einstigen Lieblingsklamotten eben nicht mehr zum neuen Leben. Wer jedoch genau weiß, was man selbst mag, welche Schnitte einem stehen und welche Klamotten zwar toll aussehen, aber ohnehin nur ungetragen im Schrank hängen, der hat durchaus Vorteile. Weniger Fehlkäufe, mehr Kombinationsmöglichkeiten und vor allem wesentlich weniger Stress, wenn es um die Frage geht: Was ziehe ich nur an?

Daher versuche ich Dich in der Folgenden Beitragsserie Schritt für Schritt auf Deiner Stilfindung zu unterstützen. Ich verrate Dir, wie ich meinen persönlichen Stil gefunden habe, warum ich davon dennoch hin und wieder abweiche, wie ich meinen Kleiderschrank sortiere und warum es vollkommen okay ist, den eigenen Stil nicht mit wenigen Worten definieren zu können. Starten wir also ganz am Anfang und verschaffen uns erst einmal einen Überblick.

Kleidung richtig ausmisten: Der erste Schritt zum eigenen Stil

Ganz häufig ist in Ratgebern zu lesen, man solle als ersten Schritt bei der Stilfindung Moodboards mit Inspirationen erstellen. Erst später kommen dann Dinge wie Ausmisten, Neues Shoppen usw. dazu. Ich persönlich bevorzuge jedoch eine andere Herangehensweise und empfehle tatsächlich, sich zuerst einmal einen Überblick über den Inhalt des eigenen Schrankes zu verschaffen und herauszufinden, was man denn überhaupt gerne trägt. Am besten funktioniert das, indem man einmal komplett alles herausräumt und so richtig ausmistet.

Kleidung richtig ausmisten: So fängst Du an

RetroCat auf einem Kleiderhaufen
Um eine Situation wie diese hier zu vermeiden, bedarf es beim Kleidung Ausmisten etwas an Vorbereitung – dann klappt’s auch, versprochen. 😉

Richtig ausmisten braucht Zeit. Daher empfehle ich Dir, das Ausmisten vorher zu planen und Dir möglichst einen ganzen Tag, besser sogar zwei, dafür vorzunehmen. Sorge dafür, dass an diesem Tag der Boden super sauber ist, denn mit großer Wahrscheinlichkeit wird das ein oder andere Kleidungsstück dort landen.

Sobald der große Ausmisttag gekommen ist, räumst Du Deinen Schrank einmal komplett aus und packst alle Klamotten auf einen großen Stapel. Sehr empfindliche Stücke sind davon natürlich ausgenommen. Diese hänge ich stattdessen vorerst mit ihrem Bügel auf eine Kleiderstange.

Dass der Kleiderschrank nun komplett leer ist, sollte unbedingt ausgenutzt werden. Noch bevor Du ans Kleider Ausmisten gehst, kannst Du den Schrank einmal komplett auswischen und sauber machen. Während Du Deine Klamotten durchsiehst, kann der Schrank so nämlich trocknen und Du kannst anschließend alles in einen pikobello sauberen Kleiderschrank einräumen.

Was darf bleiben, was muss weichen?

Jetzt wo der Kleiderschrank blitzeblank und die Klamotten gestapelt sind, geht es ans eigentliche Ausmisten. Ich mache dafür drei Stapel:

1. Stapel: Das darf auf jeden Fall bleiben

Auf den ersten Stapel kommen Klamotten, die auf jeden Fall bleiben dürfen. Ich fange damit an, meine Lieblingsstücke und Dinge, die ich wirklich sehr regelmäßig trage, auf diesen Stapel zu legen. Ich bin mir fast sicher, dass sich bereits jetzt ein relativ eindeutiger Stil abzeichnet. Oft greifen wir nämlich immer wieder zu ähnlichen Schnitten und Farben. Auch auf diesen Stapel dürfen Dinge mit hohem emotionalen Wert, also beispielsweise ein Brautkleid, das Kleid, welches man bei der Verlobung, einer besonders schönen Feier oder was auch immer anhatte.

2. Stapel: Das kommt auf jeden Fall weg

Auch der zweite Stapel ist noch relativ einfach. Hier kommt alles drauf, was weg darf. Beispielsweise Dinge, die einfach ausgewaschen oder defekt sind, beziehungsweise nicht mehr passen oder seit sehr langer Zeit nicht mehr getragen wurden. Ein weiterer Fall für den „Aussortieren-Stapel“ sind Dinge, die zwar noch perfekt in Schuss sind, aber irgendwie so überhaupt nicht zu uns und unserem Leben passen oder schlichtweg noch nie getragen wurden. Oftmals weiß ich schon beim ersten Blick auf das Kleidungsstück: Das möchte ich auf jeden Fall behalten oder aber das darf auf jeden Fall weg. Alles, wo das nicht so ist, landet auf dem dritten Stapel.

3. Stapel: Das ist noch unsicher

Alles, wo Du Dir noch etwas unsicher bist, ob Du es behalten oder ausmisten solltest, landet auf dem dritten und letzten Stapel. Falls Dein Kopf nun bereits qualmt, ziehe einen Schlussstrich für heute und mache Dich am nächsten Tag in alter Frische ans Werk. So hast Du Dir auch noch etwas Zeit zum Nachdenken verschafft. Anschließend gehst Du nochmal alle Klamotten auf dem dritten Stapel durch. Ich stelle mir dabei immer die folgenden Fragen:

  • Wie oft habe ich das Kleidungsstück in den letzten Jahren getragen? Falls gar nicht oder nur äußerst selten, weg damit.
  • Gibt es in Zukunft einen konkreten Anlass, wo ich genau dieses Kleidungsstück tragen möchte? Passt es überhaupt noch zu meiner aktuellen Lebenssituation? Falls ja, dann behalten. Falls nein, weg damit.
  • Würde ich das Kleidungsstück, so wie es ist, nochmal kaufen?
  • Fühle ich mich in dem Kleidungsstück pudelwohl? Wenn Du Dir unsicher bist, schlüpfe gerne hinein. Solltest Du Dich nicht super wohl darin fühlen, weg damit.

Bist Du Dir anschließend bei manchen Dingen noch immer unsicher, kannst Du ihnen selbstverständlich noch eine Schonfrist geben. Ich habe dafür eine eigene Schublade in meinem Schrank. Regelmäßig sehe ich hinein und miste einzelne Teile aus oder aber trage etwas daraus, was dann natürlich wieder in den eigentlichen Kleiderschrank ziehen darf.

Wie oft sollte man den Kleiderschrank richtig ausmisten?

Ich persönlich miste meinen Kleiderschrank ein bis zweimal pro Jahr komplett aus. So gehe ich sicher, dass sich auch nur Dinge darin befinden, die ich wirklich gerne trage. Eine feste Regel gibt es hier natürlich nicht. Spätestens aber wenn der Kleiderschrank mal wieder aus allen Nähten platzt, ist es an der Zeit, auszumisten. 🙂


So ein ausgemisteter Kleiderschrank ist nun die perfekte Basis, um den ganz persönlichen Stil zu finden. Mit großer Wahrscheinlichkeit zeichnet sich nun bereits eine Stilrichtung bei Deinen Klamotten ab. Damit lässt sich wunderbar arbeiten.

Bevor es weiter geht, klären wir im nächsten Beitrag aber zuerst einmal die Frage: Wohin mit aussortierter Kleidung?

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