
Slow Fashion: Wie man mit weniger Konsum zufriedener mit dem eigenen Kleiderschrank wird, nachhaltiger shoppt und nur noch echte Lieblingsstücke hat.
Meine persönliche Shopping-Historie
Jahrelang habe ich ein wirklich extremes Shopping-Verhalten an den Tag gelegt. Vor allem Klamotten und Beauty-Produkte landeten zu Hauf in meinem (virtuellen) Warenkorb oder meiner Shopping-Tasche. Shopping kann tatsächlich zu einer Art Sucht werden. Einen Blog zu haben, der sich hauptsächlich um Mode dreht, war da nicht sonderlich hilfreich. Wie oft habe ich meine Shopping-Exzesse damit gerechtfertigt, dass ich die Dinge ja für meine „Arbeit“ brauche…
Die Folge: Platzende Kleiderschränke, leere Geldbeutel und ein Überkonsum, der nicht gesund ist – weder für einen selbst, noch für die Umwelt.
Shopping-Detox

Die Lösung: Ein selbstauferlegtes Shopping-Verbot! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das wirklich hilft. Ich habe mir ein Ziel gesetzt, in den nächsten 3 Monaten nichts zu kaufen (Lebensmittel und Co. natürlich ausgenommen). Stattdessen lautete meine Challenge: Die Dinge, die ich bereits habe, wieder mehr zu tragen, neu zu kombinieren und wieder mehr lieben zu lernen. Und ich muss sagen: Es hat tatsächlich funktioniert. Ich habe mein Shopping-Verbot durchgezogen und mir dann eine Shopping-Strategie erstellt, die Wert auf Qualität satt Quantität legt.
Es gibt wenig Dinge, die ich noch wirklich brauche, ich habe eigentlich alles. Hin und wieder gönne ich mir aber natürlich etwas. Meistens Second-Hand-Teile zu guten Preisen oder das ein oder andere ganz besondere Stück. Wobei ich darauf achte, verrate ich Dir im folgenden Blogpost.
Slow Fashion: Die 3 Säulen meiner Shopping-Strategie
Slow Fashion bedeutet bewusster Konsum statt Schnelllebigkeit. Im Gegensatz zur schnell produzierten Massenware der Fast-Fashion-Industrie setzt Slow Fashion auf langlebige, hochwertige und fair produzierte Kleidung. Es geht darum, weniger, aber dafür besser einzukaufen – also Kleidung zu wählen, die man wirklich liebt, oft trägt und lange behält. Slow Fashion fördert einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen, unterstützt faire Arbeitsbedingungen und hilft dabei, den eigenen Stil unabhängig von kurzfristigen Trends zu entwickeln. Deswegen ist Slow Fashion auch Basis meiner Shopping-Strategie.
Preiswerte Basics wie klassische Tops, Leggings, schlichte Sweater und Co.:

Basics kaufe ich grundsätzlich preiswert und eben wenn es sein muss. Um Ultra Fast Fashion mache ich jedoch einen großen Bogen. Ich achte durchaus auf Qualität, gebe für Basics aber kein Vermögen aus. Meine Leggings kaufe ich gerne bei Calzedonia, Oberteile und Co. suche ich immer zuerst auf Plattformen wie Vinted, Ebay* und Co. Sollte ich da nicht fündig werden, suche ich beispielsweise bei TopVintage* oder ähnlichen Online-Shops. Hierbei ersetze ich übrigens in der Regel lediglich defekte Dinge, die nicht mehr zu retten sind und kaufe keine zusätzlichen Stücke mehr. Man braucht nämlich wirklich nur eine Handvoll Basics, um damit verschiedenste Looks zu kreieren.
Hier kommt dann die nächste Kategorie ins Spiel.
Ein bis zwei besondere Stücke pro Saison

Vor jeder neuen Saison überlege ich mir genau, in welches besonderen Kleidungsstücke ich investieren möchte. Meistens werde ich bei Lena Hoschek fündig und kaufe dann ein oder maximal zwei Teile. Hierbei achte ich natürlich ganz besonders darauf, dass die Klamotten zeitlos sind und ich sie auch in einigen Jahren noch gerne trage. Somit lohnt sich der Kauf auch wirklich. Günstiger wird es, wenn man auf den Sale wartet und nach gebrauchten Designer-Stücken Ausschau hält.
Zwischendurch dürfen auch besondere Vintage-Teile bei mir einziehen. Mit Kleinkind und einem anderen Alltag als früher haben sich meine Ansprüche an Klamotten jedoch etwas geändert und ich trage empfindliche Vintage-Klamotten nur noch selten. Anders sieht es da bei den Accessoires aus:
Äußerst selten oder wenn es eben sein muss: Hochwertige neue Schuhe und Accessoires wie Handtaschen oder Sonnenbrillen

Beim Kauf von Schuhen und Accessoires achte ich grundsätzlich immer auf eine gute Qualität und ein zeitloses, aber tolles Design. Meine Ralph Lauren Ballerinas liebe ich beispielsweise auch nach vielen Jahren noch sehr. Genauso wie meine Coccinelle- oder Furla-Taschen. Außerdem besitze ich zwei Designer-Sonnenbrillen von Miu Miu und Dolce und Gabbana. Beide habe ich bereits vor vielen Jahren gekauft. Wer hier clever auswählt, hat lange etwas davon und muss nicht jedes Jahr neu kaufen. Tipp: Auch Accessoires kann man wunderbar Second hand oder Vintage shoppen! Vor allem Vintage-Handtaschen und -Hüte haben einen ganz besonderen Charme und sind einzigartig. Diese Dinge kaufe ich in der Regel nicht „zusätzlich“, sondern ersetze lediglich defekte Teile.
Meine liebsten Vintage-Shops in München verrate ich dir übrigens in diesem Blogpost.
Mein bester Tipp für achtsames Shopping

Heutzutage sind die Shopping-Verführungen so groß wie nie. Das nächste tolle Teil ist schließlich nur einen Klick entfernt. Deswegen ist mein bester Tipp: Ich bleibe den Online-Shops möglichst fern. Auch meinen Social Media Konsum habe ich deutlich eingeschränkt, was etwas widersprüchlich ist, da ich schließlich in diesem Bereich arbeite. Aber ich kann nur sagen: Es wirkt! Ich habe nun viel weniger das Bedürfnis, neue Dinge zu kaufen. Ich lasse mich auch von Sales nur selten locken. Lediglich wenn ich wirklich etwas neues brauche oder schon lange mit einem Teil liebäugle, wage ich einen Blick in den Schlussverkauf.
Soll ich oder soll ich nicht?

Wenn du unsicher bist, ob du ein Kleidungsstück oder Accessoire wirklich kaufen solltest, lautet die Antwort in den meisten Fällen: Nein! Ich empfehle, wirklich nur Dinge zu kaufen, von denen man zu 100 % überzeugt ist.
Fragen, die ich mir vor jedem Kauf stelle:
- Passt das Kleidungsstück/Accessoires auch zu mehreren anderen Dingen aus meinem Kleiderschrank?
- Gefällt mir das gute Stück vermutlich auch noch in einigen Jahren?
- Habe ich in naher Zukunft überhaupt einen Anlass, um das Kleidungsstück/Accessoire zu tragen?
Kleidung richtig pflegen & ungetragenes aussortieren
Wer Kleidung und Accessoires richtig pflegt und aufbewahrt, hat lange etwas davon und muss weniger nachkaufen. Meine besten Tipps rund ums Thema findest du in meiner Kleidung pflegen Kategorie.
Ein weiterer wichtiger Teil meiner Shopping-Strategie ist das Ausmisten. Manchmal gehen Dinge kaputt, passen nicht mehr oder werden einfach nicht mehr so geliebt und regelmäßig getragen.
Intakte Klamotten verkaufe ich in der Regel auf Plattformen wie Vinted und Co. Tipp: Hier verrate ich dir meine besten Tipps, wie du deine Verkaufserfolge auf Second-Hand-Plattformen steigerst.
Aus alten und defekten Baumwollshirts und Co. kann man noch nützliche Lappen machen. Wohin aber mit der restlichen Kleidung? Das verrate ich dir in diesem Blogpost.
Fazit: Bewusst shoppen und lange etwas davon haben

Insgesamt habe ich meinen Klamottenkauf wirklich deutlich reduziert. Ich versuche stattdessen die Dinge häufiger zu tragen, die ich bereits besitze. Außerdem mache ich keine Impulskäufe, sondern überlege mir genau, was ich benötige oder unbedingt haben möchte. Die Konsequenz: Mein Kleiderschrank ist viel ausgewählter. Die Dinge, die sich darin befinden, trage und liebe ich wirklich.
Kurz zusammengefasst lauten meine Shopping-Tipps also:

- Qualität statt Quantität: Kaufe weniger, dafür aber in guter Qualität
- Repariere Klamotten und Accessoires wenn möglich, bevor sie aussortiert werden
- Suche zuerst vintage und second-hand nach Dingen
- Kombiniere vorhandene Kleidungsstücke immer wieder neu, so bleiben sie spannend
- Man darf und soll Klamotten und Accessoires durchaus regelmäßig tragen! Kein Grund für jede Hochzeitseinladung ein neues Kleid zu kaufen.
Das ist auch der Grund, warum es auf meinem Blog und Instagram-Kanal nur noch wenige neue reine Outfit-Posts gibt. Ich habe einfach nicht mehr so viele neue und aktuelle Dinge, die ich vorstellen kann. Stattdessen versuche ich zu zeigen, dass man Klamotten und Accessoires durchaus öfter und immer wieder anders tragen darf.