Tomaten aussäen und vorziehen: So klappt’s
Im Februar startet traditionell mein Garten- und Balkonjahr und ich beginne damit, die ersten Pflanzen auszusäen. Ganz am Anfang mit dabei sind dabei Tomaten. Von Tomaten kann ich nie genug bekommen, daher pflanze ich auch jedes Jahr viele verschiedene Sorten an. Natürlich können Jungpflanzen auch einfach im Gartencenter gekauft werden. Ich finde das selbst Vorziehen aber besser. Erstens ist Saatgut deutlich günstiger im Vergleich zu Jungpflanzen, aus samenfesten Sorten kann man sogar selbst Samen gewinnen. Zudem hat man eine wesentlich größere Auswahl an Sorten, wenn man die Tomaten selbst aussät. Das selbst vorziehen ist auch wirklich nicht schwer. Ich mache das seit Jahren und bin immer recht erfolgreich damit.
Ab wann sollte man Tomaten aussäen?
Tomaten kann man ab etwa Ende Februar vorziehen. Wer jedoch kein Gewächshaus hat, sollte lieber noch bis Mitte oder sogar Ende März warten. Da Tomaten erst Mitte Mai, sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, nach draußen sollten, wird es sonst nämlich schnell eng im Topf und die Tomaten anfällig für Krankheiten. Ich habe einen sehr geschützten Platz an der Hauswand für meine Tomaten und dazu noch ein kleines selbstgebautes Tomatenhaus aus Folie (gibt es z. B. auch schon fertig via Amazon*). Deswegen starte ich immer bereits Ende Februar mit der Aussaat.
Das brauchst Du zum Vorziehen von Tomaten
Eigentlich braucht es gar nicht viel, um Tomaten vorzuziehen. Ich empfehle Bio-Anzuchterde (z. B. via Amazon*). Meine Tomaten pflanze ich immer in kleine Anzuchtkästen (z. B. via Amazon*), die ich jedes Jahr wiederverwenden kann. Es eignen sich aber auch beispielsweise einfache Eierkartons (hier muss man allerdings wegen der Übertragungsgefahr von Salmonellen vorsichtig sein). Dann benötigst Du natürlich Samen (z. B. von der Biogärtnerei Herb). Ich pflanze, wie bereits erwähnt, gerne viele verschiedene Sorten an. Dafür gibt es praktischerweise Sets (z. B. via Amazon*). Aus samenfesten Sorten kannst Du auch selbst Samen gewinnen. Vielmehr braucht es für den Anfang nicht.
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Tomaten aussäen: So klappt’s
Befülle Dein Anzuchtgefäß mit der Anzuchterde. Ich mache anschließend mit dem Finger immer ein Mini-Loch. In jedes Anzuchttöpfchen pflanze ich übrigens nur eine Tomate. Früher habe ich nämlich den Fehler gemacht, in jedes Töpfchen mehrere Samen zu pflanzen mit dem Ergebnis, dass ich sie in fuseliger Kleinstarbeit pikieren musste und dabei leider einige Jungpflanzen drauf gingen.
Anschließend wird der Samen mit wenig Erde bedeckt. Theoretisch kannst Du die Erde einfach darüber sieben. Ich persönlich stoße jedoch einfach etwas Erde mit dem Finger darüber und fertig – hat bisher jedes Jahr wunderbar funktioniert. Nun müssen die Samen noch gegossen werden. Dafür bestenfalls eine Sprühflasche verwenden. Solltest Du es lieber mit der Gießkanne machen wollen, achte unbedingt darauf, einen Regner-Aufsatz zu verwenden und nicht zu viel Wasser auf einmal darauf zu kippen, sonst werden die Samen am Ende noch rausgespült. Abschließend werden die Töpfchen abgedeckt. Bei Anzuchtkästen sind in der Regel durchsichtige Deckel enthalten. Du kannst aber auch einfach Frischhaltefolie verwenden.
Ab auf die Fensterbank mit den Tomaten
Nun brauchen es die Samen feucht, warm und hell, um zu keimen. Der perfekte Platz für sie ist daher auf einer Fensterbank an einem hellen Standort. Die Raumtemperatur sollte dabei zwischen 22 und 24 °C liegen. Sobald sich die Keimblätter zeigen, ist eine niedrigere Raumtemperatur von etwas 18 °C vorteilhafter, dann wachsen die Tomatenpflanzen nämlich kompakter und nicht so schnell in die Länge.
Tomaten aussäen und vorziehen: Die richtige Pflege
Du solltest den Deckel auf den Anzuchttöpfchen jeden Tag für etwas zwei Stunden öffnen, damit ein Luftaustausch stattfindet und sich kein Schimmel bildet. Die Erde sollte immer feucht, aber nicht nass gehalten werden. Wenn sich die Keimblätter zeigen, kann der Deckel übrigens weg. Sobald sich das zweite Blattpaar gebildet hat, möchten die Pflänzchen gerne mehr Platz haben. Nun ist es also an der Zeit die Pflanzen zu pikieren, also zu vereinzeln, und sie in einen größeren Topf (mindestens 8 cm Durchmesser) mit normaler Bio-Blumenerde zu pflanzen. Ich nutze dafür übrigens einfach alte Töpfe von Kräutern.
Je nach Außentemperatur trage ich die Töpfe mit den Tomatenpflänzchen nun bereits regelmäßig nach draußen und lasse sie dort tagsüber frische Luft schnappen. Dort sind die Lichtverhältnisse einfach viel besser und die Pflanzen können sich ans Freie gewöhnen. Nachts und an den wirklich kalten Tagen bleiben sie natürlich noch eine Weile im warmen Haus.
Ab etwa Mitte Mai dürfen sie dann dauerhaft ins Freie. Ins Gewächshaus können sie schon früher. Ich warte jedoch auch hier bis mindestens Mitte April und werfe einen Blick auf den Wetterbericht, ob es auch sicher warm genug ist. Wichtig: Die Tomatenpflanzen benötigen nun viel Platz. Entweder man pflanzt sie direkt ins Gemüsebeet oder verwendet Pflanzgefäße. Ich persönlich habe ein zweistöckiges Hochbeet (via Amazon*) mit Platz für drei Tomatenpflanzen und Kräuter „auf dem Dach“. Die restlichen Pflanzen kommen in große Mörtelwannen (z. B. via Amazon*), in die wir einfach ein paar Löcher in den Boden gebohrt haben. Diese sind super günstig und erfüllen ihren Zweck. Mein Tomatenhochbeet verfügt bereits über Rankseile, in die Mörtelwannen stecken wir dagegen spezielle Rankhilfen (z. B. via Amazon*).
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Etwa nach einer Woche im Freien werden die Tomaten das erste Mal gedüngt. Beim Düngen gibt es mehrere Möglichkeiten. Neben speziellen Bio-Tomatendüngern sind auch Hornspäne oder getrockneter Kaffeesatz eine Option.
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Außerdem darf man die Bienen und Hummeln als Bestäuber nicht vergessen. Ein paar bienenfreundliche Pflanzen und Blüten in der Nähe schaden also sicher nicht. Einige Tipps für einen bienenfreundlichen Balkon findest Du in diesem Beitrag. Die Anregungen kannst Du natürlich auch auf den Garten anwenden.
Gemüsegarten oder Tomatenhaus? Der richtige Platz für die Tomaten
Tomatenpflanzen sind gesünder und bringen mehr Ertrag, wenn sie vor Regen geschützt sind. Daher ist das Gewächshaus oder ein Tomatenhaus der ideale Platz für die Pflanzen. Aber auch an geschützten Hauswänden mit ausreichend Licht und Sonnenstunden gedeihen sie in der Regel hervorragend.
Gute Beetnachbarn für Tomaten sind beispielsweise Basilikum, Salat, Erdbeeren und Buschbohnen.